Das Farbmanagement einstellen

Um mit dem Farbmanagement gute Vorschauen auf dem Monitor zu bekommen, sind zumindest folgende Schritte des Benutzers nötig:

Wie kommt man nun an die richtigen Profile für die Hardware?

Es gibt »generische« Profile, die der Geräte-Hersteller mit Durchschnittswerten erzeugt und zum Download anbietet. Immer mehr Bildschirme, Scanner und Drucker bringen diese schon in ihrer Software mit. Diese Profile passen nahezu perfekt und sind daher eine gute Basis, vor allem wenn man sich keine teure Kalibrierungs-Hardware leisten möchte. Auf der Homepage des Herstellers kann man nachschauen, ob es für ein Gerät ein Farbprofil gibt. Für Monitore kann man auch die Taxi-Datenbank nutzen, die vom OpenSUSE-Projekt angeboten wird.

Die genaueste Methode, einen Bildschirm einzustellen, ist mit einem Kalibrierungs-Gerät. Im Prinzip ist das eine Kamera, die Farben mißt. Die Software erzeugt Referenzfarben auf dem Monitor und erstellt anhand der Daten der Kamera das Farbprofil. Noch vor kurzem gab es keine Linux-Treiber für die gebräuchlichen Farbmeß-Geräte, aber dank des Einsatzes der Open-Source-Farbmanagement-Experten können heutzutage die meisten Geräte immerhin unter Linux, Mac OS X und Windows genutzt werden. Die Open-Source-Treiber können auch auf UNIX-Systemen kompiliert werden, wogegen Haiku, OS/2 und eComStation eher nicht unterstützt werden.

Das Scribus-Farbmanagement einstellen

Zu den Einstellungen des Farbmanagements kommt man über Dokument einrichten / Allgemeine Einstellungen. Wie gesagt muß mindestens ein RGB- und ein CMYK-Profil installiert sein, um das Farbmanagement zu aktivieren.
Da littleCMS die Profile lesen und Korrekturen vornehmen muß, wird Scribus mit aktivem Farbmanagement beim Bearbeiten, Speichern und Schließen langsamer.

Color Management Preferences

»Systemprofile:« Diese 6 Dropdown-Menüs zeigen die auf dem System verfügbaren Farbprofile. Die Profile für Bilder (z.B. Bitmap) und Füllfarben müssen einzeln eingestellt werden. Ebenso muß man verschiedene Profile für RGB- und CMYK-Farbräume auswählen. Zu dem »Druckerprofil« ist zu sagen, daß Scribus bisher nur Farbprofile für den professionellen Druck unterstützt. Ein Profil für den heimischen Tintenstrahl-Drucker wird von Scribus nicht unterstützt und erscheint nicht in der Liste der verfügbaren Profile.

Die Render-Prioritäten werden im nächsten Abschnitt erklärt.

Durch das Setzen des Häkchens bei »Druckfarben auf dem Bildschirm simulieren« ahmen Scribus und littleCMS auf dem Monitor die Farben nach, die dem Farbprofil der Druckerei entsprechen.
Wenn man »Farben außerhalb des Farbbereichs markieren« wählt, werden die Flächen, die anhand des Druckerprofils nicht akurat gedruckt werden können, mit einer grünen Warnfarbe markiert. Üblicherweise werden Farben, die nicht dem Farbprofil des Druckers entsprechen, dunkler oder heller gedruckt oder die Farbe ändert sich.

Anzeige einer Zeichnung mit Farbbereichswarnung ausgeschaltet (links) und aktiviert (rechts)

Die letzte Option »Tiefenkompensierung benutzen« kann der Darstellung von Schatten in einem Bild helfen. Hier muß man experimentieren, ob es die Bilder verbessert.